Joyful Giving – Die Freude am Geben (und was das mit Enten zu tun hat)

Joyful giving ist eine Haltung der Freude beim Geben. Sie macht unsere Beziehungen leichter, ehrlicher und lebendiger. Geben aus Freude – nicht aus Pflicht.

Kennst du das Gefühl, etwas für jemanden zu tun – aber innerlich nein zu meinen? Vielleicht sagst du ja, obwohl du dich übergehst. Vielleicht gibst du – und hoffst heimlich auf Anerkennung. Das passiert vielen Menschen.

Marshall Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, hat dafür ein starkes Bild gefunden: Ein Kind, das mit leuchtenden Augen Enten füttert. Es gibt, weil es Freude daran hat – nicht, um etwas zu bekommen.

Was dieses Bild mit deinem Alltag, mit Partnerschaft und Selbstfürsorge zu tun hat – und wie du es ganz praktisch für dich nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was bedeutet Joyful Giving?

Joyful Giving bedeutet: Ich gebe, weil ich geben möchte.
Nicht, weil ich „muss“. Nicht aus Schuld, Pflicht oder Angst. Sondern weil ich spüre: Das, was ich gebe, kommt aus dem Herzen.

Marshall Rosenberg drückte es so aus:

„Tue alles nur mit der Freude eines Kindes, das eine hungrige Ente füttert.“

Dieses Bild steht für:

  • Kontakt aus dem Moment heraus
  • echtes Mitgefühl
  • freudvolles Handeln
  • freiwilliges Geben

Als Mutter tue ich vieles. Vielleicht kennst du das auch, du schmierst Pausenbrote, weil die Kinder etwas zu essen brauchen. Ist halt so, das ist meine Aufgabe (wie Waschen, Mittagessen kochen, zum Kinderturnen gehen und all die anderen Dinge). Ich war maximal genervt von Pausenbrot machen. Besonders wenn es dann unaufgegessen zurückkam, weil jemand in der Schule Kuchen ausgegeben hat oder weshalb auch immer. Ich hatte mich also angestrengt, völlig umsonst. Dann rutschte mir ein Video in YouTube unter die Finger, an dem ich hängen blieb. Es war eine japanische Frau, die ihren Haushalt machte. Bedächtig, ruhig. Gerade so, als ob es in diesem Augenblick genau nur dies zu tun gäbe. Inspiriert habe ich meine Haltung zum Pausenbrot machen geändert. Wenn ich es mache, dann mit ruhigen Handgriffen, weil ich mich entschieden habe, ein Pausenbrot zu machen. Es macht mir Freude, weil es mir mein Bedürfnis nach Unterstützung und gut mit Geld umzugehen erfüllt.

Wenn ich es so hier schreibe, hört es sich überheblich an. Soll es überhaupt nicht. Ich bin achtsamer geworden. So beginnt joyful giving bei mir. Lies hier weiter: Minimalismus und ich.

Die Entenfütter-Metapher

Stell dir ein Kind vor oder noch besser dich selbst, an einem Teich. Du wirfst Brot ins Wasser. Du lachst, beobachtest die Enten, bist ganz im Moment.

Du erwartest nichts zurück. Kein Danke. Kein Lob. Kein Tausch. Kein später bin ich dran.
Du gibst, weil du geben willst.

Diese Form von Geben – aus echter Freude – ist es, was Rosenberg mit Joyful Giving meint. Es ist eine Haltung, die uns Menschen tief entspricht. Du kennst diese Haltung. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch etwas verschoben.

Jutta Büttner lehnt an einer Wand und freut sich auf einen Anruf.

Hi, ich bin Jutta

Ich begleite Menschen auf ihrer ganz persönlichen Beziehungsreise.
Als Psychologin und Coach arbeite ich mit Herz, Klarheit und einem feinen Gespür für das, was hinter dem Streit liegt.
Du musst nicht perfekt sein. Nur bereit, hinzuschauen.

Joyful giving verändert deine Beziehungen nachhaltig

In der Paarberatung begegnet mir das Thema oft. Da sagt jemand:
„Ich tue so viel für ihn/sie – und es wird einfach nicht gesehen!“

Dann frage ich:
„Hast du es gemacht, weil du es wirklich wolltest? Oder weil du etwas zurückerwartet hast?“

Diese Frage kann wehtun – aber sie macht ehrlich.
Denn: Wenn ich erwarte, dass der andere sich bedankt, mich lobt oder sich revanchiert, dann bin ich innerlich nicht frei. Dann bin ich in einer Art „innerem Handel“ – und kein liebevolles Geben.

Und das spürt der andere. Oder auch nicht. Und dann funktioniert der Handel nicht. Nur wenn der andere die Bedingungen des Handels kennt, kann er dem Handel zustimmen. Wenn du alles für den anderen tust und eine Gegenleistung erwartest, dann kann es sein, dass der andere den Gefallen gar nicht angenommen hätte.

Wie kann ich mit Freude geben?

Ein erster Schritt ist, dass du innehältst, bevor du etwas gibst.
Frag dich:

  • Will ich das wirklich tun?
  • Ist es gerade stimmig für mich?
  • Was wäre, wenn ich es lasse?

Wenn du dann Ja sagst – dann kommt dein Tun aus deiner inneren Freiheit. Dann kannst du geben, ohne stilles Hoffen auf ein Danke. Und genau das macht dich innerlich leichter. Du bist bei dir – und verbunden mit dem anderen.

Das ist Joyful Giving.

Und wenn ich gerade nichts geben kann?

Auch das ist wichtig:
Geben aus Freude heißt nicht: immer geben.
Manchmal ist es ehrlich und liebevoll, nicht zu geben. Sich abzugrenzen. Zu sagen: „Ich sehe dein Bedürfnis – und ich kann gerade nicht. Ich habe ein anderes wichtiges Bedürfnis.“

Auch das schafft echte Verbindung. Denn es ist klar, wahrhaftig und auf Augenhöhe.

Mein Impuls für dich:

Beobachte dich in den nächsten Tagen:

  • Wann gibst du wirklich aus Freude?
  • Wo merkst du, dass du etwas tust, um gemocht oder geschätzt zu werden? Oder um dir zu erfüllen, ein guter Mensch zu sein?
  • Wo kannst du ehrlich sein – mit dir selbst und mit dem anderen?

Und wenn du magst, probiere es aus:
Tu heute eine kleine Sache ganz bewusst – aus reiner Freude am Geben.
Ohne Erwartung. Ohne Pflichtgefühl. Einfach, weil es dir entspricht.

Und wenn du nichts geben kannst – dann gib dir selbst ein bisschen Mitgefühl.
Denn auch das gehört dazu.

Du willst diese Haltung vertiefen?

Ich begleite dich gerne – mit Klarheit, Einfühlungsvermögen und Humor.
Für mehr Leichtigkeit in deinen Beziehungen. Für echtes Miteinander.

👉 Lies hier weiter: Dankbarkeit und Wertschätzung

Jutta Büttner vor Steinwand

Glücklich bis ans Lebensende? Dann hol dir meinen Newsletter.

Jede Woche eine Inspiration direkt in dein Postfach.

Schreibe einen Kommentar