Warum fühle ich mich nicht verbunden? Die Wahrheit hinter Einsamkeit in Beziehungen

„Ich habe das Gefühl, ich gehöre nicht dazu.“ Diesen Satz kennt jede. Obwohl wir zu den unterschiedlichsten Gruppen dazu gehören, „vergessen“ wir diese Tatsache und fühlen uns abgeschnitten – vor allem in unseren Beziehungen.

Da stehen wir inmitten einer riesigen Gruppe von Taylor Swift Fans direkt neben unserem Partner oder Partnerin. Die Menge wippt und singt laut. Und du fühlst dich alleine, unverbunden, im Abseits.

Wie kommt es zu diesem Gefühl der Einsamkeit in Beziehungen? Was kann ich in der akuten Situation tun?

Du kennst dieses Gefühl? Dann lies weiter. Mit dem richtigen Wissen kannst du leichter mit dieser Einsamkeit in Beziehungen umgehen, die jeder kennt und über die niemand spricht.

Ich erfülle mir mit diesem Artikel übrigens Verbundenheit. Iris Wangermann hat zum Thema „dazu gehören“ eine Blogparade veranstaltet. Mein Artikel gehört dazu.

Weshalb fühlen wir, dass wir nicht dazu gehören?

Der erste Schritt ist, dir klarzumachen: Es ist kein Gefühl! Es ist ein Gedanke. Gefühle der Einsamkeit entstehen durch die Wahrnehmung eines Reizes und dessen Bewertung. Das erfolgt blitzschnell. Daher entsteht der Eindruck, das Gefühl sei vor dem Denken. Tatsächlich ist es andersherum.

Du denkst 60.000 Gedanken pro Tag. Davon sind 90 – 93 % Gedanken, die du bereits gestern oder vorgestern oder weiter zurück in deiner Vergangenheit gedacht hast. Es gibt also eine sehr alte Geschichte, weshalb du denkst, dass du nicht dazu gehörst, was zu dieser Einsamkeit in Beziehung führt. 

Eine mögliche Erklärung: Wir denken immer wieder, nicht dazuzugehören, um uns selbst anzuspornen, wirklich alles zu tun, um verbunden zu bleiben. Denn nicht dazu gehören bedeutete in der Vergangenheit den sicheren Tod. Ein Mensch alleine war schutzlos.

Unsere Glaubenssätze, wie die Welt funktioniert und wie wir in der Welt verbunden sind oder nicht, bilden wir in sehr jungen Jahren. 

Übrigens: Dein Partner ist mit großer Sicherheit NICHT schuld daran, dass du dich unverbunden fühlst. Menschen suchen die Ursache gerne im Außen. Hier findest du mehr dazu.

Eltern tun ihr Bestes, trotzdem gibt es Situationen, die wir nicht verstehe oder in denen wir nicht verstanden werden. Unser kindlicher Verstand versucht sich diese Situationen zu erklären. Wir bilden eine Bewertung, die dann zu unserer Wahrheit wird. Ein Glaubenssatz ist entstanden. Der Glaubenssatz löste ein Gefühl aus. Aus diesem Gefühl heraus, handeln wir. Übrigens: Glaubenssätze kannst du auflösen.

Ich bin Jutta Büttner.
Wertschätzung ist meine Leidenschaft. Es ist das einfachste Mittel, dein Leben entspannt und freundlich zu gestalten. Du wirst zur angenehmen Zeitgenossin, der die Herzen zufliegen.
Lust auf mehr Lesestoff? Hier findest du Wertschätzung ohne Ende.

Jutta Büttner mit Sonnenbrille auf einer Düne in der marokkanischen Wüste freut sich über eine Pause beim Trekking.

Was kann ich tun, wenn ich mich unverbunden fühle?

Der erste Schritt ist, sich als Unverbunden und Einsam zu fühlen, ist normal. Damit nimmst du dem Selbstmitleid die Spitze. Das macht dich frei, die Situation wirklich zu analysieren und zu verändern.

Soforthilfe:

  • Innehalten und tief durchatmen: Lass das Gefühl zu, ohne zu reagieren. Nimm es als Hinweis, dass dein Bedürfnis „dazuzugehören“ gerade unerfüllt ist.
  • Fokus auf das Hier und Jetzt: Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf deine Umgebung. Zähle etwas: Steckdosen, Handys oder alle roten Dinge, die du siehst. Unser Gehirn kann nicht Gedanken produzieren und zählen. Damit unterbrichst du den Gedankenstrom.
Eine emotionale Szene in einem eleganten Schlafzimmer: Eine blonde Frau mittleren Alters sitzt auf dem Bett, sichtbar nachdenklich und traurig, trägt ein seidiges Nachthemd, sanft beleuchtet von weichem, natürlichem Licht. Im Hintergrund sitzt ein älterer Mann mit grauen Haaren in einem weißen T-Shirt, der sich abgewandt hat. Die Stimmung ist melancholisch und nachdenklich, die Farben sind in warmen Beigetönen gehalten, passend zur intimen und emotionalen Atmosphäre.

Das kannst du tun, um vorzubeugen:

  • Den Gedanken hinterfragen: Frage dich: „Welche Geschichte erzähle ich mir?“ Erkenne, dass dieser Gedanke oft aus alten Mustern stammt.
  • Gedankenmuster erkennen: Achte im Alltag darauf, welche Gedanken häufig zur Einsamkeit in der Beziehung führen, und hinterfrage sie regelmäßig.
  • Neue Gewohnheiten entwickeln: Übe, bewusst nach Verbindungen zu suchen, sei es durch kleine Gesten der Nähe oder durch regelmäßige Gespräche, um langfristig mehr Verbundenheit zu erleben.
  • Achtsamkeit praktizieren: Integriere Achtsamkeitsübungen in deinen Alltag, um präsenter zu sein und alte, einschränkende Gedankenmuster zu durchbrechen.
  • Tagebuch schreiben: Mache dir deine Erfolge bewußt und deine Verbundenheit. Schreibe abens kurz auf, was an diesem Tag schön war oder für was du dankbar bist. Damit kontrollierst du deine Gedanken. Sorge dafür, dass du mit einem schönen Gedanken einschläfst.

Sollten die Gedanken, dass du einsam bist in der Beziehung häufiger werden, dann ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Glaubenssätze sind tief in unserem Unterbewußtsein verankert. Sie sind hartnäckig und es braucht meist einen Impuls, um die Perspektive zu wechseln.

Neu hier? Ich bin Jutta Büttner, Psychologin, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und Patchwork-Mutter.

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