Verantwortungsbewusste Elternschaft: Warum „Taxi fahren“ lernen wichtig ist

Taxi fahren schützt die Beziehung

„Nimm ein Taxi!“

Meine Tochter möchte von einer Party abgeholt werden. Nachts um 1 Uhr. Ihren Vater hat sie schon gefragt. Er ist nicht da. Die Party ist in einem Stadtteil von Heilbronn – Horkheim. Ein Bus fährt nicht mehr und eigentlich ist es ihr unangenehm, nachts mit dem Bus zu fahren. Und ich wolle doch nicht, dass sie mit dem Fahrrad fahre. Um die Uhrzeit.

Ich bin ertappt. Das möchte ich nicht, dass sie nachts alleine mit dem Rad unterwegs ist. Selbst mit dem Pedelec nicht.

Die Zusage schwappt über meine Lippen.

Aber hey, es ist Samstag. Ich muss los. Meine Gruppe von Verkehrsteilnehmern ohne Führerschein wartet auf mich. 7 Männer und 1 Frau überlegen, wie sie zukünftig Fahren und Trinken von Alkohol trennen. Sie stehen vor der Gruppe und berichten von ihrer Geschichte.

Täglich grüßt das Murmeltier.

Statt ein Taxi zu rufen, steigt mensch ins Auto und fährt sich selbst. Oder fährt bei betrunkenen Personen mit.

Auf Nachfrage stellt sich heraus, dass die meisten überhaupt noch nie in Deutschland Taxi gefahren sind. Ja, vom Flughafen zum Hotel, dass kennen sie. Alles andere ist unüblich. Und das obwohl es im Landkreis Heilbronn sogar einen Zuschuss für die Taxifahrt gibt.

Sie haben keine Übung im Taxifahren. Wenn ich etwas nicht tue, dann wird es mir auch nicht einfallen, wenn ich es tun sollte. Es ist überhaupt keine Gewohnheit geworden.

Und gerade in solchen Situationen braucht es einen Reflex.

Meine Tochter hat keine Übung im Taxifahren. Weshalb sollte ihr überhaupt einfallen ein Taxi zu nehmen, wenn die Situation brenzlig ist oder nur noch angetrunkene Fahrer da sind?

Richtig. Früh übt sich, wer ein späterer Taxikunde werden möchte.

Das ist der pädagogische Teil.

Der andere Teil besteht darin, was ich selbst mir Wert bin. Ich bin mir Wert, dass ich selbst bestimme, wann ich schlafen möchte. Ich bin mir Wert, dass ich durchschlafen kann. Ich bin mir Wert, für mich selbst zu sorgen.

Das ist persönliche Teil.

Der gemeinsame Gewinn: wir beide fühlen uns so gut. Sie kann bleiben, so lange sie möchte. Kein schlechtes Gewissen. Und ich weiß sie wohlbehalten.

Ich schütze unsere gemeinsame Beziehung.

Am Küchentisch diskutieren wir. Meine Tochter ist unsicher. Sie ist tatsächlich noch nie alleine Taxi gefahren. Gemeinsam suchen wir die Telefonnummern heraus. Jetzt sind sie im Handy abgespeichert.

Wie stehst du dazu, deiner Tochter ein Taxi zu bezahlen statt sie persönlich abzuholen?

Jutta Büttner mit Handy

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