5-Uhr-Club: Mein Erfahrungsbericht

Lachende Frau. Text auf dem Bild: 5 am-Club. Mein Erfahrungsbericht

Der 5-Uhr-Club (oder 5AM-Club) ist eine Idee nach Robin Sharma. Stehe um 5 Uhr morgens auf und starte in den Tag mit Sport, Journaling und Meditation. Vor einer Woche tauchte in meinem Feed Challenge meiner Bloggerkollegin Marianna Sajaz auf.

Ich liebe solche Gelegenheiten, mich zu verändern, meinen Körper aus der Komfortzone zu schieben und mich neu kennenzulernen. Gut so neu ist es nicht. Ich kann morgens gut aufstehen. Trotzdem ist 5 Uhr eine Herausforderung.

Lies hier mehr zu meinen Erfahrungen und lass dich inspirieren. Du kannst jederzeit in die Gruppe einsteigen. Marianna plant eine Verlängerung!

Learnings und Vorteile:

Schlummertaste ade: vor dem Experiment habe ich mehrfach versucht, die Schlummertaste zu vermeiden und direkt aufzustehen. Keine Chance. Die Taste ist so attraktiv gewesen. Obwohl ich weiß, dass es kein guter Schlaf ist und nicht zu Erholung beiträgt, habe ich ihn mehrfach gedrückt. Jetzt warten die anderen auf ein „GutenMorgen“ im Chat oder ein verschlafenes Bild auf Zoom. Einfach aufstehen ist angesagt.

Starte mit Sport: Steh auf und bewege dich. Es hat sich herausgestellt, mein Körper braucht die Bewegung um in Schwung zu kommen. In unserer kleinen Gruppe zeigt sich das ganz auch. Die Menschen, die mit einem Spaziergang, Joggen, Trampolin starten, stehen weniger vor der Herausforderung, einfach nochmal ins Bett zu kippen.

Entscheide dich: ganz oder gar nicht. Ich bin Verfechterin der Klarheit. Triff eine Entscheidung und geh dafür. Es gibt nichts Ungünstigeres, wie „mal zu versuchen“. Ein Versuch ist zu wenig entschieden. Du stehst nicht auf und findest dafür verschiedene Rechtfertigungen. Schauen wir genauer hin, finden wir heraus, aus welchem Antrieb unser Denken diese Rechtfertigungen findet. Es möchte keinen psychischen Schmerz fühlen. Es möchte keine Bedrohung des Selbstbildes. Die Rechtfertigungen können alle stichhaltig sein: Gesundheit geht vor oder mein Körper holt sich, was er braucht. Etwas nicht zu schaffen, bereitet uns Unbehagen und Schmerz. Diesen Schmerz fühlen wir an derselben Stelle im Hirn wie körperlichen Schmerz. Die Reaktion ist dieselbe. Der Schmerz soll aufhören. Das tut er, in dem ich mein Selbstbild und meine Handlungen wieder in Übereinstimmung bringe. Der psychische Schmerz lässt nach. Gleichzeitig speicherst du genau das ab. Mein Körper ist nicht dafür gemacht. Bei der nächsten Herausforderung – Zack – ist genau diese Idee präsent. Statt deine Komfortzone zu erweitern, hast du sie verkleinert. Den das Gehirn soll und wird aus Schmerz lernen. Hier findest du noch mehr interessante Informationen über das Thema Schmerz und Gehirn.

Du nimmst dein Problem mit: Ich wollte dieses morgendliche Scrollen durch Social Media loswerden. Statt direkt zu starten noch schnell dieses oder jenes Video ansehen. Nope – dies werde ich nur in einem anderen Schritt verändern.

Du gewinnst eine Stunde: Produktivität bedeutet nicht nur, mehr zu arbeiten, sondern auch fokussiert zu arbeiten. Denn du lässt einfach unsinnige Tätigkeiten weg. Seit 14 Tagen habe ich keinen Film geschaut. Ausnahme ist Tatort.

Komfortzone erweitert: in der Halbzeit erinnert mich eine Freundin daran, dass ich den Handstand erlernen möchte. Diese drei Übungen noch in das morgendliche Training einzubauen -easy. Meine Komfortzone ist derzeit ja gerade gedehnt. Da passt es dazu.

Ich bin Jutta Büttner.
Wertschätzung ist meine Leidenschaft. Es ist das einfachste Mittel, dein Leben entspannt und freundlich zu gestalten. Du wirst zur angenehmen Zeitgenossin, der die Herzen zufliegen.
Lust auf mehr Lesestoff? Hier findest du Wertschätzung ohne Ende.

Jutta Büttner mit Sonnenbrille auf einer Düne in der marokkanischen Wüste freut sich über eine Pause beim Trekking.

Tagebuch

Hier nun meine Aufzeichnung von jedem Tag. Das ist dir zu lang? Dann spring direkt zum Fazit.

  1. Tag: Ich bin ganz aufgeregt, schlafe schlecht und bin schon um 4 Uhr wach. Als der Wecker um 5 Uhr klingelt, freue ich mich. Kurzes Treffen über Zoom mit Danielle Berg und ab auf das Trampolin und anschließend Yoga. Die Stunde reicht dafür nicht.
    Ich bin erstaunt, dass in der WhatsApp-Gruppe von nur 4 Menschen den ganzen Tag über gechattet wird.
  2. Tag: Mein Organismus hat noch nicht umgestellt. Der Wecker erwischt mich im Tiefschlaf. Langsam rappel ich mich hoch. Marianna ist im Zoom und wir sehen beide ein bisschen derangiert aus. Ich schwinge mich auf mein Trampolin. Die Uhrzeit ist weniger mein Problem wie der Muskelkater durch die Physiotherapie am Vortag. 4 Kilo Gewicht stemmen zeigen eine Wirkung.
  3. Tag: Gestern ist es spät geworden. Nach dem Grillen war es noch so nett. Jetzt fehlt mir der Schlaf. Trotzdem stehe ich auf. Ich starte mit Sport. Mein Ziel ist heute ohne Nickerchen den Tag zu gestalten.
  4. Tag: mein Körper ist ein Wunderwerk. Ich wache vor dem Wecker auf. Das bedeutet, das träumen habe ich erledigt. Beim kurzen Austausch mit Marianna fange ich fast an zu plaudern, statt mit meiner Morgenroutine zu starten.
  5. Tag: Heute habe ich eine lange Liste von Treffen und ToDo’s. Das drückt beim Aufstehen auf die Lust. Jetzt am Rechner freue ich mich, dass ich schon so viel erledigt habe.
  6. Tag: Ich bin vor dem Wecker wach und freu mich, dass ich so dann doch ein Mini-Schlummertastengefühl bekomme. Nach kurzer Absprache geht es sporteln. Heute bin ich in der LebensWerkstatt und passiert es: ich trinke nach zwei Wochen Abstinenz einen Kaffe. Ein Kollege hat Geburtstag und was passt besser zu einem Muffin? Jetzt hänge ich um 21.30 in der Küche herum und fühle mich nicht müde.
  7. Tag: Ich frage mich, wie Marianna morgens schon so gut aussehen kann. Wir kommen ins Plaudern, freuen uns an unseren Blogerfolgen. Bevor ich das Trampolin hüpfe, suche ich in YouTube ein Anleitungsvideo. Die Herausforderung für mich ist, nicht hängen zu bleiben.
  8. Tag: „Hallo! Halllo?“ Ganz alleine warte ich heute morgen in Zoom. Bereits nach zwei Minuten ist mir klar, da kommt wohl auch keine mehr. Denn im Chat tut sich auch nichts. Eine gute Gelegenheit heute die Reihenfolge zu drehen. Ich notiere meine ToDos und lese den Schundroman zu Ende , der mir das einschlafen erleichtern sollte. Nach dem Happy End hüpfe ich noch eine Runde. Jetzt tut sich was im Chat. Morgen sind alle wieder dabei. Ich freu mich. Gemeinsam ist es schon schöner.
  9. Tag: ich hänge in den Klauen der Technik, Kämpfe mit Hintergründen, die sich wie Abgründe auftun. Zoom ist morgens herausfordernd. Vielleicht deshalb hänge ich nach dem Treffen im Bett ab, statt zum Sport zu gehen. Wahrscheinlicher ist, dass mir mein Trainingsspiel abhanden gekommen ist. Im Oktober starte ich zu einer Wüstenwanderung. In meiner Fantasie wäre ich untertrainiert diejenige, die verzweifelt hinter der Gruppe verwankt. Es gab ein online-Meeting. Okay, die Wanderung ist keine körperliche Herausforderung. Zack, Motivation geschrumpft.
  10. Tag: Da ich heute um 8.30 Uhr in Stuttgart sein will, passt das frühe aufstehen sehr gut. 7.57 Uhr bin ich am Bahnhof.
  11. Tag: Aufstehen und wach bleiben ist für mich keine Herausforderung mehr. Ich genieße die gewonnenen Stunden. Ein kurzes Hallo, das Gefühl, in der Früh nicht alleine zu sein, reicht mir, um zu starten. Doch genau da ist der Haken. Ich nehme mein Smartphone zur Hand. Das führt unweigerlich dazu, dass ich mal schnell in die Mails schaue, den Kontostand überprüfe (ja, mein Gehirn ist der Meinung, das ist die beste Zeit für genau diese unsinnige Tätigkeit) oder ein paar Videos konsumiere. Dann erst hüpfe ich auf mein Trampolin. So wird das nicht bleiben.
  12. Tag: Das Ritual ist mir mittlerweile sehr lieb. Der Wecker klingelt um 4:55 Uhr. Ich stelle mir 4 Minuten Timer. Lege mich hin und überlege, was ich tun werde, mit diesem ganz neuen und frischen Tag. Dann schreibe ich „Guten Morgen“ in den Chat und klicke auf den Zoom-Link. Marianna wartet dann schon. Kurzer Austausch. Der Tag kann kommen.
  13. Tag: heute bin ich schon um 5 Uhr gestresst. Ich gehe zum ersten Mal zum BNI treffen. Christine Bach hat mich eingeladen. Ich bin sehr gespannt.
  14. Tag: mein Körper hat sich an den Rhythmus gewöhnt. Kurz vor dem Wecker bin ich wach.
  15. Tag: Wochenende – neben Trampolin, Yoga und Krankengymnastik sind jetzt noch Übungen für den Handstand dazu gekommen.
  16. Tag: Ein kleiner Knick macht sich bemerkbar. Ich beschäftige mich mit der Frage, wie kann ich eine erfüllte Beziehung leben, wenn ich nach der Arbeit koche , esse, ein bisschen Haushalt mache und dann schon ins Bett hüpfe?
  17. Tag: die Routine steht. Wecker Klingel, 4 Minuten überlegen, was heute ansteht und zuerst erledigt werden sollte. rein in Zoom , kurz austauschen und los geht es.
  18. Tag: gemein Sportraum ist so cool umgestaltet.
  19. Tag: das Vertical Video schauen hindert mich, in die Pötte zu kommen. Dafür brauche ich einen Plan.
  20. Tag: heute ist die Aufgabe zu feiern. Da fällt mir nichts zu ein.
  21. Tag: ich wache mit Bauchweh auf. Ganz ungewohnt. Den ganzen Tag beruhigt sich das schlechte Gefühl im Bauch nicht.
  22. Tag: Ich bleibe im Bett. Es ist weniger Druck im Bauch. Mir ist ganz jämmerlich. Dafür kann ich mit meinem 2. englischsprachigen Buch starten
  23. Tag: ein sonniger Tag wartet. Ich streich kühn den Sport.
  24. Tag: Sonntag. ich überwinde mich und streiche den Sport nicht!!!!
  25. Tag: wie Städten mit der Frage, wie hat es gefallen? Was könnte oder dürfte anders sein?
  26. Tag: ein klein bisschen Wehmut. Mit großen Schritten geht die Challenge dem Ende zu.
  27. Tag: heute morgen streikt das Internet. Ich freu mich, dass ich ein paar Trainingsvideos heruntergeladen habe.
  28. Tag: hopp, Galopp. Heute reicht die Zeit nicht. Ich flitze zu BNI
  29. Tag: ich brauche eine neue Idee zum Video-schaue-Zeit-vertun am Morgen.
  30. Tag: was, die Challenge ist zu Ende?
Indoor-Mini-Trampolin
Mein liebstes Trainingsgerät: Mini-Trampolin.

Fazit: Ich bin begeistert, das ich dieses Durchhaltevermögen habe. Es gab bisher keinen Tag, an dem ich mich nicht dafür gefeiert habe, hier mitzumachen. Yeah!

5 Uhr Club ohne Challenge

Nach der Challenge ist vor der Challenge. Ich bin drei Wochen um 5 Uhr aufgestanden, habe die Vorteile genossen. Gleichzeitig scheint es leicht zu sein, wieder zurück zum alten Verhalten zu rutschen. „Weshalb plage ich mich so?“ „Selbstoptimierungsquatsch“ „Das machst du dich nicht bis zu deinem Lebensende!“ schnellen durch mein Denken.

Jetzt ringe ich also mit mir selbst, ohne Anreiz, anderen zu zeigen, dass ich es kann. Von der „um zu“ Motivation, hin zur „ich schätze die Handlung an sich“ Motivation. Ich starte mit der Transformation jetzt.

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