Gendergerechte Sprache: Weshalb ich die weibliche Form wähle!

Gendergerechte Sprache: Männliche Form? Generisches Maskulin? Weibliche Form? Sternchen? Großes I? Wie schreibe ich denn nun in meinem Blog. Auf die Idee, mich damit zu beschäftigen und eine Entscheidung zu treffen, hat mich meine Blog-Kollegin Nicole Isermann gebracht.

Es gibt ein Prinzip der Shaolin-Kämpfer: Triff eine Entscheidung in sieben Atemzügen. So – ich schreibe in der weiblichen Form. Ich trau mich was!

Ich habe soviel Bücher und Artikel gelesen, in denen ich aufgefordert wurde, mich angesprochen zu fühlen, wenn die männliche Form gewählt wird. Ein kleiner Text am Anfang. Und die Verlage und Autorinnen haben die Herausforderung umgangen. Und es ist einfach nicht wahr, dass ich mich angesprochen gefühlt habe. Die andere Idee ist, ein großes I. Das habe ich jetzt drei Monate ausprobiert. Es erfüllt nicht wirklich seinen Zweck. Und in meiner Bewertung ist das Lesen mit der kleinen Zäsur vor dem I keine gute Lösung. Dann gibt es noch die Möglichkeit, Leserinnen und Leser anzusprechen. Das bläht die Texte auf und gefällt mir nicht. Es ist wirklich sperrig.

Ich gehe über meine Bedenken hinweg, dass sich Männer ausgeschlossen fühlen. Da werden einige stutzen. Und auch Frauen werden stutzen. Genau das finde ich gut. Meine Vision ist, dass es irgendwann genauso viele Bücher, Texte und Artikel geben wird, in denen die weibliche Form oder die männliche Form benutzt wird. Das ist dann das neue Normal.

Und ja, es ist schon feministisch, das zu tun. Mädchen sollen lesen und hören, dass sie gemeint sind. Ich bin glühende Anhängerin, dass Sprache und Worte unsere Gedanken formen. Und wenn es keine weibliche Form gibt, dann fehlen die Gedanken. Angeblich denken wir 80.000 Gedanken pro Tag, wobei die meisten davon Gedanken sind, die wir vorgestern und vorvorgestern gedacht haben. Und daraus kann abgeleitet werden, dass wir diese Gedanken auch morgen denken werden. Es ist Zeit, im Hier und Jetzt neue Gedanken zu pflanzen. Die Welt verändert sich, wenn wir die Sprache und Worte verändern, die die Welt beschreiben.

Das ist ein schöner Gedanke, dass ich dazu beitrage, dass neue Gedanken bei jeder Leserin und jedem Leser entstehen. Und dass auch ich neue Gedanken denke, in dem ich mein eigenes Muster verändere.

Ich wünsche dir, liebe Leserin, Freude an meinem Blog und ich lade alle Menschen ein, weiblich, männlich und diverse, sich angesprochen zu fühlen.


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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Jutta

    Liebe Jutta,
    ich habe jetzt den ersten Blogartikel von dir gelesen und finde ihn großartig! Rate mal, warum mir dein Wort „JuttaVersum“ so gut gefällt 😉
    Deine Sichtweise, an das Gendern heranzugehen, inspiriert und ermutigt mich, es dir gleich zu tun. Ich winde und quäle mich bisher auch immer damit, nur niemanden auszuklammern, aber es muss auch mir gefallen! Und das tat es bisher nicht.
    Also lieben Dank für diesen Schubser in eine neue Denkweise!
    Herzliche Grüße,
    Jutta

  2. Jutta

    Liebe Jutta,
    ich habe jetzt den ersten Blogartikel von dir gelesen und finde ihn großartig! Rate mal, warum mir dein Wort „JuttaVersum“ so gut gefällt 😉
    Deine Sichtweise, an das Gendern heranzugehen, inspiriert und ermutigt mich, es dir gleich zu tun. Ich winde und quäle mich bisher auch immer damit, nur niemanden auszuklammern, aber es muss auch mir gefallen! Und das tat es bisher nicht.
    Also lieben Dank für diesen Schubser in eine neue Denkweise!
    Herzliche Grüße,
    Jutta
    PS: Jetzt lese ich die anderen Artikel von dir 🙂

  3. Nicole

    Liebe Jutta,

    ich freue mich riesig, dass ich dich zu dieser Entscheidung inspirieren durfte, und gratuliere dir dazu! Danke auch für die Verlinkung.
    Herzliche Grüße von Nicole

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