Du sitzt im Meeting und dein Handy gibt dir ein Zeichen, dass ein weiterer Termin eingetrudelt ist. Während du im Laufschritt zum nächsten Besprechungsraum flitzt, noch schnell ein Telefonat erledigt. Im Wirbelsturm des Alltags passiert es, dass du im Hamsterrad trippelst. Dann ist der Gau eingetreten. Du hast keine Zeit mehr, um die tatsächlich entscheidenden Aufgaben und Schritte zu tun. Wer im Klein-Klein steckt, ist meist im Unternehmen nicht mehr sichtbar.
Deshalb ist es wichtig, festzustellen, ob du wirklich deine Karriere vorantreibst. Damit gehst du auf die Strategieebene und dort gelingt deine berufliche Laufbahn. Hier meine Tipps, damit du wieder auf Spur kommst.
Tipp 1: Definiere deine Ziele
Wenn du Ziele definiert hast, dann kannst du Fokus halten. Es fällt dir dann leicht, die nötigen von den unnötigen Aufgaben zu unterscheiden. Du hast deine persönlichen Ziele und die Ziele für dein Team parat? Über Ziele zu führen, spart viel Energie. Gute Ziele sind positiv formuliert. Das funktioniert dann am besten, wenn es Ziele hin zu einem gewünschten Zustand sind. Stell dir die Frage, welchen Stern möchtest du erreichen? Weniger gut funktioniert es, wenn du weg von etwas möchtest. Ein Beispiel für eine gute Formulierung ist „Ich möchte Bereichsleiter werden.“ im Vergleich zur Formulierung „Ich möchte nicht mehr Abteilungsleiter sein.“ Sobald du hier Klarheit hast, ist es einfacher die Ziele SMART zu formulieren.
Tipp 2: Lege Verantwortlichkeiten fest
Lege fest, wer für welche Aufgabe oder Ergebnisse verantwortlich ist. Das bringt Klarheit in dein Team und in deine Abläufe. Wenn dein Team noch klein ist, kann es sein, dass du sehr unterschiedliche Aufgaben selbst übernimmst. Dann notiere, wer für diese Aufgabe zuständig wäre. Übernimmst du die Aufgabe einer Projektplanerin oder der Personalentwicklerin, dann ordne die Aufgabe dieser Stelle zu. Damit hast du jederzeit klar, was du alles leistest. Du kannst deinen Wert einschätzen und argumentieren. Gleichzeitig kannst du schnell herausfinden, welche Aufgaben du abgibst, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt.
Ganz konkret bedeutet das, nimm dir jetzt ein Blatt Papier und erstelle eine Tabelle. In der erste Spalte notierst du alle Tätigkeiten. In der zweiten Spalte hältst du fest, zu welcher Stelle diese Aufgabe gehören würde. Wer wäre die ideale Person, die diese Aufgabe übernehmen sollte. Und in der dritten Spalte schreibst du auf, wer derzeit diese Aufgabe übernimmt.
Tipp 3: Mache dich im Team überflüssig
Mach es dir zur Aufgabe, dass dein Team eigenständig funktioniert. Stell dir vor, du verlässt dein Team für 6 Monate? Läuft dann alles weiter? Das ist dein Ziel. Alle anderen Ideen, sich unersetzlich zu machen, führen dazu, dass du dein Hamsterrad nie wieder verlassen kannst. Selbstständige und motivierte Mitarbeiterinnen führen ihre Aufgabe aus, weil deine Präsenz und Klarheit nicht an deine Anwesenheit gebunden ist. Dazu ist es notwendig zu definieren, welche Entscheidungen die einzelnen Teammitglieder treffen können.
Tipp 4: Erarbeite Prozesse
Es gibt in jedem Job wiederkehrende Aufgaben. Und es ist nichts zeitfressender, wie wenn ich nach einer Woche oder einem Monat nicht mehr ganz genau weiß, wie die Aufgabe zu erledigen ist. Was genau war zu beachten bei der Dienstplanung? Wo lege ich das Protokoll ab? Wie trage ich Urlaub ein und mit wem stimme ich mich ab? Notiere deine Prozesse. Rege dein Team an, Prozesse oder Workflows zu definieren. Nur mit dieser Grundlage kannst du deine Prozesse verschlanken und feststellen, welche Schritte entfallen können. Vielleicht gibt es noch weitere Möglichkeiten zu optimieren? Das merkst du erst, wenn du den Prozess beschreibst. Und ja, das bedeutet, dass du in diese Aufgabe Zeit investierst. Deine Aufgabe ist, strategisch vorzugehen. Mit jedem Prozess, den du definierst, bekommst du die Möglichkeit, diesen Prozess abzugeben und die Aufgabe von einer anderen Person übernehmen zu lassen. Du kannst festlegen, wie lange eine Aufgabe bearbeitet wird und hast den Überblick. So kannst du Ressourcen planen.
Tipp 5: Vision für deine Arbeitswoche
Beschreibe deine ideale Woche. Hier geht es um deine persönliche Vision, wie dein Leben aussehen soll. Niemand kann dir abnehmen, deine persönliche Work-Life-Balance zu definieren. Zeit ist endlich. Das ist ein platter Satz. Gleichzeitig ist er so wahr. Daher plane deine Traum-Woche. Wie sähe dein Morgen aus? Welche Meetings würden stattfinden? Wann machst du Sport? Wann triffst du Familie und Freunde? An welchen Tagen wärst du im Homeoffice? Natürlich gibt es Zeiten, in denen es notwendig ist (oder erscheint), dass du von der idealen Woche abweichst. Um wieder in Balance zu kommen, ist es wichtig, wieder focusiert in Richtung idealer Woche zu planen. Dazu ist es unabdingbar, dass du die ideale Woche definiert hast. Deine Karriere ist ein Marathon. Es bringt dich überhaupt nicht voran, wenn du jederzeit für jede Besprechung zur Verfügung stehst. Wertschätze deine Zeit, dann wertschätzen auch andere sie.
Tipp 6: Folge der Freude
Welche deiner Aufgaben und täglichen ToDos bereiten dir Freude? Was ist schwer? Vor welchen Aufgaben drückst du dich, um sie dann freudlos abzuarbeiten? Wozu musst du dich zwingen? Eliminiere diese Aufgaben. Sorge dafür, dass du genau diese Aufgaben abgibst. Vielleicht gibt es eine andere Abteilung oder Mitarbeiterinnen, die daran Freud haben. Nur weil du etwas nicht gerne machst, bedeutet das nicht, dass niemand dafür leidenschaftlich brennt. Wenn es keinen Spaß macht, beim Mittagessen mit den Kollegen zusammenzusitzen, dann tu es nicht. Such dir andere Möglichkeiten zu netzwerken und nimm deine Pause einfach als Entspannungszeit.
Dieser Tipp ist der wichtigste. Er sollte am Anfang dieses Artikels stehen. Und gleichzeitig ist es so, dass du dann ausgestiegen wärst. Wenn du alle anderen Übungen durchgezogen hast, dann bist du bereit hier für dich einzustehen und Aufgaben tatsächlich abzugeben. Davor wäre es wahrscheinlich gewesen, dass du in den Widerstand gegangen wärst. Wie kann es sein, dass du Karriere machst, wenn du der Freude folgst? Jetzt ist dir klar: Alles kann delegiert oder verteilt werden. Du hast es dir selbst bewiesen.
Fazit
In einem Unternehmen voranzukommen, ist kein Hexenwerk, kein Zufall und auch keine Glückssache. Es ist Strategie und Planung, groß Denken und sich über Ziele fokussieren. Wenn du klar hast, was du wirklich willst, dann sind die einzelnen Schritte leicht.
Meist brauchen wir ein Gegenüber, das die richtigen Fragen stellt oder daran erinnert, die Aufgaben, die in den Tipps stecken, tatsächlich umzusetzen. Wenn du an dieser Stelle bist, dann vereinbare einen Termin. Im Gespräch stellen wir fest, wo du stehst und was deine nächsten Schritte sind, um deine Karriere nach vorne zu pushen.
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